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Das Problem:

Leider hat eine Zerhackerpatrone eine begrenzte Lebensdauer. Die Schaltkontakte brennen ab, obwohl sie aus hitzebeständigen Material gefertigt sind. Nach etwa 500 Betriebsstunden sind sie je nach Belastung so weit abgebrannt, dass sie keinen ausreichenden Strom mehr schalten können. Außerdem wird das Tastverhältnis ungünstig verändert, dass ein sicherer Betrieb nicht mehr möglich ist.

        Signal einer defekten Zerhacker-Patrone

Um das Auswechseln möglichst einfach zu gestalten, sind fast alle Zerhackerpatronen mit Stecksockeln ausgerüstet.

Es gibt für leider nur noch wenige Zerhackerpatronen auf dem Markt. Die letzten verfügbaren waren aus den NVA Beständen der ehemaligen DDR. Und die sind fast nie für 6 Volt Betrieb geeignet. Mit einigem Aufwand kann man jedoch die Treiberspule auf 6 oder 12V umwickeln.
Signal einer intakten Zerhacker-Patrone

Die Lösung:

Die Radiowerkstatt hat einen anderen Weg eingeschlagen um den Oldtimer-Liebhabern zu helfen, denn oft ist bei alten Autoradios die Zerhackerbeschaffung der Knackpunkt bei einer Reparatur.

In das vorhandene Gehäuse mit den Steckkontakten wird ein neues „Innenleben“ montiert, welches elektronisch gesteuert, genau die Funktion der alten Schwingkontakte übernimmt.

 

Das neue Innenleben besteht aus folgenden Einheiten:

      
  1. Taktgeber mit der Original-Schaltfrequenz, um den alten Transformator beizubehalten
  2. Rechteckformer
  3. Impulsformer, der aus dem Rechtecksignal eine Trapezform generiert
  4. Gegentakt-Treiber
  5. Gegentakt-Leistungsschalter

 

Hier die Kurzfassung des Prinzips einer Zerhackerpatrone:

       
  1. Die Batterie-Gleichspannung wird in eine Wechselspannung gewandelt
  2. Die Wechselspannung wird mit einem Transformator erhöht
  3. Die hohe Wechselspannung wird durch einen Gleichrichter wieder zu einer hohen Gleichspannung gewandelt
  4. Die Gleichspannung wird von störenden Schaltimpulsen des Wechselrichters mittels Siebkette befreit

Die letzte Funktion ist am schwersten zu realisieren. Die gewandelte Gleichspannung für die Röhren soll „sauber“ sein, es darf aber auch kein Störpegel rückwärts ins Bordnetz gelangen, denn der kann in das Gerät und in die Antenne einstreuen und einen guten Empfang unmöglich machen.

Ein Zerhacker oder Wechselrichter ist ein mechanisch schwingender Schalter, der abwechselnd den Plus- und Minuspol der Speisespannung an den Transformator legt und damit am Transformatorausgang eine rechteckförmige Wechselspannung erzeugt. Die Schwingung der Schaltzunge wird durch einen Hilfskontakt aufrecht gehalten, genau so wie bei einer Gleichstromglocke.

Um möglichst kleine Schaltpausen zu erhalten, sind die Kontaktabstände sehr klein, die Schaltzunge ist mit einem Gewicht versehen um eine stabile Schaltfrequenz bei hinreichender Einschaltdauer zu erreichen. Die Zunge schwingt also weiter als normalerweise der Schließkontakt braucht, um sich zu berühren. ( besseres Tastverhältnis )

Die Schaltfrequenz ist höher als die normalen 50 Hz im Stromnetz. Damit können der Transformator und Siebkondensatoren kleiner ausfallen. Beim Autoradio ein wichtiger Faktor. Die Schaltfrequenzen liegen ca. bei 55 bis 200Hz. Standard sind 115 Hz.

Das ganze Gebilde ist in einem kleinen Metallrahmen eingebaut, der wiederum gummi- oder federgelagert von einem hochfrequenzdichten Gehäuse umschlossen wird. Dieses Bauteil nennt man auch Zerhackerpatrone.

 

Durch diese Technik sind wir in der Lage, auch uralte Autoradios wieder in Funktion zu bringen

Diese Anordnung mit modernen Schaltelementen ermöglicht folgende Vorteile:

       
  1. Man sieht dem Autoradio die Änderung auch innerlich nicht an. Die Lebensdauer ist gegenüber dem Original wesentlich erhöht. Durch die kontaktlosen Schalter und die Trapezform der Wechselspannung ist die Restentstörung einfacher
  2. Für jede Schaltungsvariante des Originals wird in der Radiowerkstatt die passende Zerhacker Ersatzpatrone konfiguriert
  3. Die Radiowerkstatt kann daher auch nicht mit lagermäßig geführten Zerhackerpatronen dienen, sondern passt diese immer dem Einsatzzweck an